Schlagwort-Archiv: Kleist Museum

(M)Ein Stück Kleist

Als am Nikolaustag des vergangenen Jahres in der märkischen Oderzeitung zu lesen war, dass ein Brief-Fragment Heinrich von Kleists nach langer Zeit wieder aufgetaucht war, in Wien zum Verkauf stand und das Frankfurter Kleist-Museum eine Spendenaktion startete, um das gute Stück zu erwerben, war mein Interesse geweckt. Elektrisiert war ich kurz danach, als ich begriff, wie das Kleist-Museum – und allen voran die Direktorin Hannah Lotte Lund – die Spendenaktion aufgezogen hat.

Unter der Überschrift „Ein Stück Kleist“ konnten Spenderinnen und Spender die Patenschaft für ein Wort oder ein Satzzeichen des Fragments übernehmen und so ihren Teil dazu beitragen, dass dieses Bruchstück eines Briefes, den Heinrich von Kleist am 14. März 1803 von Leipzig an seine Schwester Ulrike von Kleist nach Frankfurt (Oder) geschrieben hatte, wieder zurück an die Oder kam. Was für eine grandiose Idee!

Ich konnte ein handschriftliches Wort Kleists zurück nach Frankfurt holen!

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Warum Kleist nicht rosa trägt

Zum Weltfrauentag haben die Grünen unter dem Motto „Männer haben Denkmäler – Frauen haben Zukunft“ zahlreiche Statuen berühmter Persönlichkeiten in ganz Deutschland mit einer sogenannten Pussy-Hat-Mütze verziert, um auf die bestehende Ungleichheit von Frauen und Männern hinzuweisen. Dass die Grünen dafür historische Persönlichkeiten mit ihren Protestmützen schmückten, verstehe ich mal als augenzwinkerndes Zugeständnis, dass es im Jahre 2017 in Deutschland schon ganz gut um die Gleichstellung steht. Aber das nur am Rande.

In meiner Heimatstadt Frankfurt (Oder) trafen sich die örtlichen Grünen am Frankfurter Kleist-Denkmal. Leider gab es im anschließenden Artikel im Lokalteil der Märkischen Oderzeitung ein kleines Missverständnis, das ich gern gerade rücken möchte. Denn auch wenn das Denkmal unserem wohl berühmtesten Sohn der Stadt gewidmet ist und seit 107 Jahren seinen Namen trägt, ist der leicht bekleidete in Bronze gegossene Herr, der am vergangenen Mittwoch im Gertraudenpark mit einer farbenfrohen und politisch motivierten Wollmütze versehen wurde, eben keine lebensechte Nachbildung des in Frankfurt (Oder) geborenen Dichters Heinrich von Kleist.

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