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Ich möchte wieder Menschen jubeln sehen!

In Kairo treffen sich gerade die Menschen, um für ihre Ansichten zu demonstrien. Wir können das im Fernsehen nur sehen, wenn wir uns bis zur vollen Stunde gedulden. Doch gerade wir Deutschen sollten Freude empfinden, mitfiebern und emotional werden, wenn sich Bürger dieser Erde ihr Recht nehmen. Jenes Recht, dass für uns so selbstverständlich geworden ist.

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An Tagen wie heute schaue ich stolz zurück auf die Taten unserer Eltern vor 20 Jahren. Sie haben die Welt verändert und sich zurecht darüber gefreut. Heute will ich mich mit anderen freuen. Egal ob Moslems, Christen oder Menschen ohne Glauben.

Lasst uns endlich wieder Optimisten sein!

Medienversagen in der Zeitenwende

Dieser Tage gibt es ein Onlinemedium, dass sich vor Zulauf gar nicht retten kann. Die englische Version von AL JAZEERA. Den arabischen Sender kennt der durchschnittliche Mitteleuropäer bisher nur als Transmissionsstelle für Bekennervideos aus allerlei vorderasiatischen Konflikten.

Heute ist der Sender aber unser Auge in die arabische Welt, während sich unsere Medien zurück halten. Wir blicken in eine Welt, die sich offensichtlich im Umbruch befindet. Tunesien strampelt sich von einer Diktatur frei, Ägypten erlebt die Vorboten großer Veränderungen und der gesamte arabische Raum stellt sich gerade die Frage, wohin der zukünftige Weg geht.

Und was sieht die deutsche Fernsehnation?

Das Dschungelcamp (Spiegel-TV) und die Diskussion um den Einfluss der BILD auf den Verteidigungsminister (Anne Will). Lustigerweise sitzt bei Frau Will nicht mal der Mann, um den es geht. Es sitzen Informationskonsumenten herum und destillieren vermeintliche Neuigkeiten. Da hat sich RTL wenigsten direkt mit Rainer Langhans beschäftigt…

Und was bleibt?

In der arabischen Welt wird gerade Geschichte gemacht. Das Tempo der Entwicklung ist beeindruckend aber auch verstörend. Wir Deutschen sollten genau für so etwas sensibel sein und mit einem Seitenblick auf unsere Geschichte sehr genau beobachten, was in unseren Urlaubsländern geschieht. Denn eines Tages könnten wir vor der Notwendigkeit einer Bewertung stehen, mit der dann unsere Position zur veränderten arabischen Welt definiert wird.

Und dann sollte niemand die Chance zu der Aussage bekommen: Davon habe ich noch nie gehört und ich verstehe nicht, was da los ist.

Denn dann könnten wir nicht nur einen weiteren Meilenstein der Geschichte verpassen, sondern von dessen Auswirkungen eines Tages überholt werden. Was wird es schließlich bedeuten, wenn Millionen Muslime zu mündigen Demokraten werden, die ihre Bürgerrechte definieren und einfordern? Ich weiß es nicht.

Immerhin ist SPON mittlerweile in der Jetzt-Zeit angekommen. Mal sehen, wann es in der ARD eine Dauerberichterstattung aus dem Land der Pharaonen gibt.