USA wollen nicht mehr Weltpolizei sein.

Nordafrika, Japan und Baden-Württemberg. Alles spannende Themen in dieser Woche. Aber es gibt neben all den Katastrophen noch eine richtig handfeste Zäsur  dieser Tage. Zuerst angekündigt hat sie sich in der Ägypten-Krise und jetzt beim Thema Libyen bricht sich hervor: Die USA wollen nicht mehr die Weltpolizei sein.

Vorbei sind die Zeiten des Kampfes gegen Diktatoren (2. Weltkrieg), den Kommunismus (Kalter Krieg) und den Terrorismus (seit September 2011). Die USA sind müde. Sie wollen nicht mehr der Buh-Mann sein. Und ganz wichtig: Die einfachen Wahrheiten sind vorbei.

Natürlich fliegen und bomben in Libyen US-Jets. Es kreuzen US-Schiffe im südlichen Mittelmeer. Aber das Weiße Haus liefert mit dem ersten aufsteigenden Kampfflugzeug nicht gleich die Begründung für den Einsatz mit. Sie machen einfach das, was der Rest der „großen“ Player in den letzten Jahrzehnten bis zur Perfektion getrieben haben:

Aktionismus nach politischen Entscheidungen ohne sich und andere zu fragen, was danach kommt.

Jetzt braucht es entweder eine neue internationale Führungsmacht oder eine völlig andere Kultur des Zusammenarbeitens. Die erste Option fällt sehr wahrscheinlich erst einmal aus. Denn welche Nation sollte sich aufschwingen und auch von den anderen Playern so selbstverständlich akzeptiert werden, wie es bei den USA gewesen ist? Also müssen wir jetzt alle zusammen arbeiten.

Treppenwitz der Geschichte könnte jetzt werden, dass die Zögerer in der Libyen-Krise am Ende die inhaltlichen Sieger sein könnten. Denn zukünftig müssen sich alle Nationen, die sich für das Wohl der Welt verantwortlich fühlen, zuerst zusammen kommen, um ein Ziel zu vereinbaren. Im Anschluss kann dann überlegt werden, wie die Straße zu diesem Ziel geteert wird.

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